Monica's virtuelle Welt

Was sind Zecken

Zecken (Ixodes ricinus) gehören zu den Spinnentieren und sind nahe verwandt mit den Milben.

Lebensraum
Zecken durchlaufen im Leben verschiedene Stadien. Um sich weiter zu entwickeln, brauchen sie jeweils eine Blutmahlzeit. Je nachdem wie schnell sich eine Zecke weiter entwickeln kann, dauert dies 1-3 Jahre.

Die Zecke, umgangssprachlich auch Holzbock genannt, lebt auf Böden, an Gräsern und in Büschen. Bevorzugt am Waldrand, entlang von Bächen, aber auch immer mehr im heimischen Garten, z.b. in der Nähe von Biotopen. Zecken lieben es feucht und warm. Im Sommer nach einem Platzregen oder warmen Gewitter sind sie daher besonders aktiv. Eigentlich leben Zecken am Boden, doch da sie von dort aus kaum eine Chance haben einen Wirt zu finden, klettern sie auf Büsche und Gräser und warten dort in Lauerstellung auf ein Opfer. Meist strecken sie dazu die Vorderbeine ab und wenn dann ein Opfer vorbei kommt klammern sie sich blitzartig fest.
Die Meinung dass Zecken sich von den Bäumen fallen lassen ist falsch. Zecken haben eine "schlechte Kondition" und die Kraft reicht nicht aus hoch zu klettern. Daher findet man sie nur etwa bis in eine Höhe von 1,5m ab Boden.
Setzt man sich am Waldrand auf den Boden, kann das sehr gefährlich sein, denn die Zecken leben ja hauptsächlich am Boden und so haben sie es noch leichter den Wirt zu besteigen!

Entwicklung
Die Zecke durchläuft 3 Stadien. Um sich weiter entwickeln zu können braucht die Zecke jeweils eine Blutmahlzeit.

Die Larve ist nur ca. 0.5mm gross und ist 6beinig.
Die Nymphe ist eine voll entwickelte Zecke welche allerdings noch Geschlechtslos ist.
Nymphen sind ca. 1mm gross. Es sind die Tiere welche die Cacher am meisten befallen.
Erwachsene Zecke mit Geschlecht. Auf dem Bild ist ein Männchen zu sehen. Die Weibchen haben einen rötlichen Hinterkörper.
Erwachsene Zecken sind 2-4mm gross.

Das Opfer lokalisieren und angreifen
Nähert sich ein Wirt der Zecke, wird sie dies sehr schnell merken. Sie hat einen gut ausgebildeten Geruchssinn, der sie verschiedene Stoffe sofort erkennen lassen kann. Dazu gehören CO2 welches Tiere und Mensch ausathmen oder Buttersäure und Ammoniak (beide in Schweiss enthalten. Jeder Mensch hat eine andere "Duftzusammensetzung" und genau wie bei Mücken werden nicht alle Menschen gleich stark von Zecken befallen. Die Einen haben regelmässig viele Zecken und Andere kaum mal Eine. Es heisst auch nicht dass wenn die Mücken einem lieben dass es bei den Zecken dann auch so ist oder umgekehrt. Diese beiden Tiere orientieren sich nicht an den selben Stoffen. Mich mögen Mücken z.b. gar nicht,- aber die Zecken klammern sich gleich reihenweise an mir fest und so 3-5 Exemplare nach einem Cache sind keine Seltenheit.
Hat die Zecke einem wahr genommen muss man nur noch bei ihr vorbei kommen. Ein Bruchteil einer Sekunde reicht ihr um sich auf dem Opfer fest zu klammern.

Das dauerhafte Festhalten am Opfer
Die Zecke besitzt ein gut ausgebildetes Stechorgan mit Widerhacken. Bevor sie zusticht sondert sie eine Art Betäubungsmittel ab, damit das Opfer den Stich nicht merkt und sich nicht gegen sie wehren kann. Mit den Wiederhacken halten sie sich am Opfer fest. Nun gibt die Zecke noch andere Stoffe in die Stichstelle ab, z.b. um die Blutgerinnung zu verhindern, denn sie muss ja schliesslich über mehrere Tage Blut saugen können.
Der Stechapparat alleine würde nicht genügen um sich fest zu halten, obwohl die Beisserchen und Widerhacken sehr stark sind. Die Zecken wollen aber auf keinen Fall abfallen oder gar abgekratzt oder abgescheuert werden. Daher haben sie eine spezielle Strategie entwickelt. Sie sondern einen Saft ab der wie Klebstoff wirkt und die Zecke an der Haut  "festklebt". Daher ist es auch so schwierig ein Tier zu entfernen.

Männer und Weiber
Bis zum erwachsenen Alter ist die Entwicklung beider Geschlechter identisch. Das Geschlecht entscheidet sich erst nach der 2. Blutmahlzeit wärend der Umwandlung am Boden (siehe dazu auch Lebenszyklus).
Ich mag mich gut errinnern als ich ein Kind war und unser Hund immer mal wieder einen Holzbock hatte. Ich ging davon aus dass alle Zecken so gross sind und als ich das erste kleine Bist auf mir hatte wollte ich meinem Sohn nicht glauben dass es eine Zecke ist. Heute weiss ich dass es eine Nymphe war und ich hatte schon viele Nymphen auf mir, - aber noch nie eine ausgewachsene >2mm Zecke. Dies kommt daher dass es mal grundsätzlich viel viel mehr Nymphen als erwachsene Tiere gibt. Aber auch dass bei den erwachsenen Tieren meist nur noch die Weibchen Blut saugen. Die Männchen haben ihre Entwicklung abgeschlossen und müssen keine grossen Taten mehr vollbringen. Die Weiber aber sollten noch Eier legen, und zwar nicht wenige (2000-3000Stück). Um diese Leistung vollbringen zu können, brauchen sie eine richtig grosse Blutmahlzeit. Und diese grossen, vollgesaugten Weiber kennen wir wohl alle von unseren Hunden.

Zecken als Krankheitsträger
Zecken können rund 50 Krankheiten übertragen. Die am weitest verbreiteten und auch gefährlichsten sind FSME (Frühsommermeningitis,- tritt allerdings nicht nur im Frühsommer auf) und Lyme Borreliose. Stark im kommen in Europa, ist auch die Ehrlichiose welche wie die Borreliose durch Bakterien übertragen wird.
Jeder Cacher sollte sich gegen FSME impfen lassen!

Letztes Jahr sprach ich mit einem Fachmann über die laufend massive Zunahme von Zeckenkrankheiten. Er erzählte mir dass wir eigentlich selber Schuld seien, diese Krankheiten nun im Land zu haben, denn durch das Vergasen der Füchse in den 70er Jahre (wegen Tollwut) wurde Platz frei in der Natur. Füchse aus dem Osten wanderten zu um den freien Platz zu besetzten und diese Füchse brachten das FSME-Virus wie auch die Borreliose-Bakterie als Geschenk mit. Leider ist es mir bis heute nicht gelungen eine wissenschaftliche Abhandlung zu diesem Thema zu finden und kann daher auch nicht sagen ob dies wirklich so zutrifft. Logisch scheint es aber allemal zu sein, denn betrachtet man die Karte mit der Zeckengefährdung von Europa fällt auf dass in einigen Ländern kaum Krankheitsgefahr besteht (z.b. Italien) und genau diese Länder wo heute am wenigsten Gefahr besteht haben auch vor rund 30 Jahren nicht versucht ihren Fuchsbestand drastisch zu reduzieren.
Bitte die zwei Kapitel über FSME und Lyme Borreliose lesen, denn diese Krankheiten sind NICHT harmlos!

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