Monica's virtuelle Welt

Reiseberichte

Dezember 1999 - Weihnachtstripp nach Athen

Fil ist drei Tage vor uns nach Griechenland abgeflogen um seine Eltern zu besuchen. Wir hatten vereinbart dass wir nachfliegen werde. Ich wollte mit den Kindern ein paar Tage in Glyfada verbringen und dann am 25. Dezember Fil's Eltern überraschen. Wir flogen am 22. Dezember runter. Das Hotel hatte ich per Internet gebucht und alles war schon vorbereitet als wir kamen. Auch den Mietwagen konnten wir gleich in Empfang nehmen.
Die Jungs waren begeistert von den Fliegern welche knapp über unserem Hotel im Landeanflug waren und verbrachten viel Zeit auf dem Balkon um auf Flugzeuge zu warten. Am ersten Abend schlenderten wir durch Glyfada und genossen das süsse Nichtstun.
Am nächsten Tag standen wir früh auf und frühstückten. Dann fuhren wir los der Küste entlang in Richtung Sounion.
Beim Riba's, dem bekanntesten Musiktempel Athens legten wir einen ersten Rast ein. Dann ging es immer weiter der Küste entlang. Oft legten wir wieder einen Halt ein um irgendwo ans Meer zu gelangen. Aber eigentlich wehte ein recht kühler Wind, so dass wir es nie lange irgendwo aushielten.
Die Jungs waren begeistert von der Natur und wir verbrachten den ganzen Tag damit nach Sounion und zurück zu fahren. Gegen 17Uhr waren wir dann wieder im Hotel und ich telefonierte kurz mit Fil. Kurz darauf,- ich lag gerade auf dem Bett am relaxen und griechisches TV schauen, klingelte mein Handy und ich erschrak nicht schlecht als ich die Stimme von Fil's Mutter hörte. Sie hatte gemerkt dass Fil anders war als sonst und da hat er ihr gesagt dass wir auch in Athen seien.
Natürlich wollte sie dass wir auf Besuch kommen. Und so haben wir dann unseren Plan umgekrempelt und sind nach Athen rein gefahren. Ich war selber erstaunt dass ich den Weg auf anhin gefunden hatte. Den Abend verbrachten wir dort und es wurde beschlossen dass ich doch mit den Kindern nicht im Hotel bleiben könne und nach Athen kommen muss. Also haben wir am nächsten Tag unsere Sachen gepackt und sind am Morgen ausgezogen,- zwei Tage vorher als geplant. Der Receptionist hat uns schon sehr schräg angeschaut.
Am nächsten Tag wollten wir den Jungs die Akropolis zeigen. Da es aber der 25. Dezember war hatte diese geschlossen und wir konnten nur ein Foto vor verschlossenen Türen schiessen.
Wir gingen dann an den Syntagmaplatz, wo, wie wir von einigen stolzen Griechen hörten, der grösste Weihnachtsbaum Europas stehen sollte. Also wollten wir den ansehen.
Da stand er dann also,- der Weihnachtsbaum und wir mussten alle fürchterlich lachen. Ein Eisengestell mit grünen Bändern dran,- ein scheussliches Teil,- aber immerhin der grösste Weihnachtsbaum. Und daneben Luftballonverkäufer so weit das Auge reicht,- so viele Leute wie Luftballone hatte es wohl an diesem Tag gar nicht in Athen! Lange blieben wir nicht dort. Wir schlenderten über den Syntagmaplatz und beim Grab des unbekannten Soldaten war gerade Wachablösung. Dann etwas durch den Park, bevor wir wieder zum Mietwagen gingen. Die Jungs wollten unbedingt noch Piräus sehen, also haben wir auch noch einen Abstecher für 2 Stunden dorthin gemacht. Am späten Nachmittag waren wir dann wieder zu Hause.
Die Mutter hatte mit mir am Tag zuvor gerätselt ob sie denn nun Putensteak oder eine ganze Pute machen sollte und wir entschieden uns für die ganze Pute.
Kaum zu Hause, ging es gleich an die Pute. Doch oh Schreck, die Federn waren gar nicht alle säuberlich weg. Also mussten wir Hand anlegen. Doch keine von uns beiden wusste wie man denn die Federnhälse,- immerhin ca.2-3mm dick aus der Haut raus kriegt. Wir haben uns dann etwas mehr als eine Stunde mit dem Federvieh abgemüht bis wir zur Erkentnis kamen dass etwas Federn den Gästen,- falls welche kommen, nicht schaden. Da der 25. Dezember zugleich der Namenstag von Filips Vater ist weiss man nie so genau wer denn zu Besuch kommt. Wir haben die Pute gefüllt und dazu Kartoffeln und Auberginen gemacht.
Auf einmal klingelte es und die ersten Gäste trafen ein. Auf einmal kamen mehr und mehr Leute und die Wohnung war ziemlich voll gestopft. Wir hatten schon Angst dass niemand kommen würde und wir das ganze mehrere Kilo schwere Teil selber essen müssten. Der Besuch blieb recht lange und danach fielen wir todmüde ins Bett. Am nächsten Tag mussten wir ja schon wieder nach Hause fliegen, da war ja dann die Weihnachtsfeier mit meiner Familie angesagt.
Wir standen früh auf und fuhren mit dem Mietwagen an den Flughafen wo wir diesen nur hinstellen und den Schlüssel beim Parkwächter abgeben konnten. Dann warteten wir bis der Flug aufgerufen wurde. Um 10Minuten vor 10Uhr konnten wir dann raus zum Flieger. Wir wunderten uns dass es schon auf die Startbahn ging bevor alle Leute sassen, und pünktlich auf die Minute waren wir in der Luft.
In Zürich wussten wir dann weshalb alles so schnell ging in Athen. Es war nämlich ein Sturm angesagt, welcher später mit dem Namen "Lothar" in die Geschichte eingehen sollte. Um 11Uhr Ortszeit hätten wir in Zürich landen müssen. Doch der Flieger kreiste und kreiste und uns wurde gesagt der Flughafen Kloten sei überlastet. Der Pilot versuchte mehrere Landeanflüge und zog die Maschine immer wieder hoch. Vielen Leuten wurde es schlecht an Board und es war mucksmäuschenstill im Flieger. Nach zwei Stunden über Zürich kreisen landeten wir dann um 13Uhr. Kurz vor dem Boden sackte der Flieger noch weg und hat um Haaresbreite nicht mit dem Flügel angehängt. Dann sahen wir nur noch Polizei und Feuerwehr am Pistenrand stehen. Der Flughafen war ausgestorben und überall lagen umgeworfene Gepäckwagen. Wir waren der erste Flieger der noch während des Sturms runter kam. Ein Surfbrett flog in einem Riesentempo an uns vorbei. Und ich schwor mir nach diesem Flug, so schnell kein Flugzeug mehr zu besteigen. Ich wusste zum ersten Mal was Angstschweiss ist.
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