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Akropolis

Der in der Mitte der attischen Ebene aufragende, 156m hohe Kalksteinfelsen bot den geeigneten Platz für die Akropolis, die befestigte "Hochstadt". 
Sie war zunächst Burg der Könige von Athen und zugleich Sitz der ältesten Heiligtümer. Später diente sie ausschliesslich den Göttern als Burg. Dieses religiöse Zentrum des alten Athen, das in  der Zeit des Périkles
seine klassische Ausgestaltung erfuhr, wurde dadurch zum Monument der griechischen Humanität, deren hoher Rang bis heute ein verpflichtender Massstab ist. Ungeachtet der Zerstörung im Lauf der Jahrtausende, nicht zuletzt durch die verheerende Explosion des Jahres 1687, als eine venezianische Granate das im Parthenon angelegte  türkische Pulvermagazin explodieren liess und damit diesen berühmten, damals über 2100 Jahre alten Tempel zur Ruine machte, geht von diesen Bauten immer noch etwas vom Glanz des Perikleischen Zeitalters aus.
Im 19. und frühen 20. Jahrhundert wurde durch Abräumen nachantiker Einbauten und durch Restaurierungsarbeiten der klassische Zustand des 5.Jh.v.Chr. so weit wie möglich wieder sichtbar gemacht. Das begann 1836, unmittelbar nach der Befreiung von der Türkenherrschaft, mit der Wiederherstellung des in eine türkische Bastion verbauten Athena-Nike-Tempels und führte bis zur Wiederaufrichtung der nördlichen Säulenreihe des Parthenon in den zwanziger Jahren des 20.Jh.
 
Dem 20. Jahrhundert blieb es andererseits vorbehalten, in wenigen Jahrzehnten mehr zu zerstören als die Jahrtausend zuvor. Die Abgase der Haushalte und des motorisierten Verkehrs der Millionenstadt, die Einwirkung der startender und landender Flugzeuge (welche nun nicht mehr über die Akropolis fliegen dürfen) , aber auch die rund drei Millionen Besucher, die Jahr für Jahr zur Akropolis hinaufsteigen, haben dazu geführt, dass Felsboden und Marmorbelag abgetreten wurden, der pentelische Marmor sich allmählich in Gips verwandelt, die noch erhaltenen klassischen Skulpturen, -z.b. am Westfries des Parthenon - abblättern. Kurz gesagt: Die Zerstörung schreitet in alarmierendem Tempo fort und hat ein beängstigendes Ausmass angenommen. Die UNESCO hat deshalb die Akropolis zum Weltkulturerbe erklärt und ein Hilfsprogramm zu ihrer Rettung ins Leben gerufen. Erste Massnahmen waren, dass man in den Mitteldurchgang der Propyläen einen Holzboden legte und das Betreten der Flügelbauten der Propyläen wie des Inneren des Parthenon untersagte. Aus dem Erechtheion baute man die Karyatiden aus und stellte sie in das Akropolismuseum, um sie vor weiteren Umweltschäden zu schützen. An ihrer Stelle stehen heute Kopien. Eine der Orignial-Karyatiden wurde den Engländern geschenkt und steht in London im Museum. Wie weit jedoch alle geplanten und schon durchgeführten Massnahmen wirklich zur Rettung dieses unvergleichlichen Denkmals der Antike beitragen können, ist eine offene Frage.

 

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